Monthly Archives: September 2023

19Sep./23

ChatGPT und andere Computermodelle zur Sprachverarbeitung – Grundlagen, Anwendungspotenziale und mögliche Auswirkungen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Diese Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) ist schon ein paar Tage alt, aber ich will die Ressource hier noch verlinken. „Ziel der Studie ist es, für Politik und öffentliche Debatte relevante Fragestellungen abzuleiten, an denen sich eine an gesellschaftlichen Werten und Zielen ausgerichtete Entwicklung und Nutzung von ChatGPT und verwandten Systemen orientieren kann.“ Ein Kapitel widmet sich dabei verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzszenarien, ein anderes den „Auswirkungen von ChatGPT in Bildung und Forschung“. Aus Sicht der Lernenden und Lehrenden wird dabei die Nutzung von ChatGPT in Lehr- und Lernprozessen – Stand April 2023 – diskutiert. Mit zahlreichen Quellen und Literaturhinweisen. Die Studie umfasst 114 S.
Steffen Albrecht, Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), TAB-Hintergrundpapier Nr. 26, April 2023

18Sep./23

Self-development in the twenty-first century: An exploratory analysis of the relationship between new work characteristics and informal workplace learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Hypothese, die die Autor:innen in dieser Studie untersuchen, lautet: Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen New Work und informellem Lernen am Arbeitsplatz. Dafür wurden im Rahmen einer Umfrage zwischen November 2018 und Februar 2019 online 291 Teilnehmende befragt. Hier das Ergebnis:

„We found a positive overall relationship between new work characteristics and IWL. Examining the new work characteristics in more detail, relative importance analysis showed that this overall relationship seems to be driven by relevance of work, followed by participation and dissolution of boundaries. Digitalization and flexibility showed only weak relationships with IWL. Contrary to our assumption, learning climate did not strengthen the new work characteristics-IWL relationship. Our study introduces new work characteristics as an antecedent of IWL and speaks to their overall benefits for IWL. However, our findings suggest that new work might not be studied as a unified concept, but rather separately for its different characteristics.“

Dass der „relevance of work“ im Rahmen von New Work-Konzepten noch einmal eine besondere Rolle zukommt, unterstreichen die Autor:innen später mehrmals im Artikel: „It especially highlights the role of employees’ motivation, driven by work design including the perceived relevance of their work, for their efforts to learn and develop …“ Es wurde im Rahmen dieser Studie auch gefragt, ob die Lernkultur die Beziehung zwischen den Merkmalen von New Work und informellem Lernen beeinflusst: doch ohne Befund („Learning climate was not significantly related to IWL …“).

Bildquelle: Carolin Graßmann & Julian Decius (2023)

Die Studie zeigt, bei allen Beschränkungen, auch sehr schön, wie man sich den Themen „New Work“ und „informelles Lernen“ empirisch nähern kann. Also: Auf welche Merkmale bricht man solche Alltagskonzepte herunter, um sie im Rahmen einer Befragung zu untersuchen und greifbar zu machen? Und: Sind die ausgewählten Konzepte bewährt und plausibel? Sind sie für die Teilnehmenden einer Online-Umfrage verständlich und nachvollziehbar? Wie verhalten sich die Antworten zur Praxis der Befragten? In ihren „Limitations“ gehen die Autor:innen auf weitere interessante Stichpunkte ein.

Abschließend: Der zeitliche Abstand zwischen Studie (2018/19) und Veröffentlichung (2023) überrascht etwas – auch mit Blick auf die zwischenzeitlichen Entwicklungen in der Arbeitswelt (COVID-19-Pandemie).
Carolin Graßmann und Julian Decius, Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO), 17. August 2023

16Sep./23

[publication] MOOCs und Microcredentials: Internationale und österreichische Entwicklungen #mooc #imoox #microcredential #tugraz

Quelle: Sandra Schön Autor: sansch

Für die Zeitschrift für Hochschulentwicklung 18/1 haben wir einen Beitrag zu „MOOCs und Microcredentials: Internationale und österreichische Entwicklungen“ verfasst und unsere ersten Erfahrungen über microcredentials.at festgehalten:

Zusammenfassung:
Der Beitrag zeichnet die Entwicklung der letzten Jahre von MOOCs in Hinblick auf die Entwicklungen im Bereich Microcredentials im Hochschulraum nach. Dabei zeigt sich, wie international die Debatte um „kleine“ Zertifikate der Hochschulen von MOOC-Plattformen dominiert wird, aber es noch nicht viele Beispiele für die Anrechnung der Bescheinigungen an Hochschulen gibt. Die europäische sowie auch österreichische Debatte beschäftigt sich mit Maßnahmen zur Vergleichbarkeit und Nutzung von Standards, MOOCs werden dabei kaum erwähnt – aber mit dem Rahmenwerk des European MOOC Consortium wird ein interessanter Beitrag zu Debatte geleistet. Schließlich wird die Einführung der ersten österreichischen Microcredentials unter Verwendung von MOOCs durch die TU Graz und deren Nutzung beschrieben

[Artikel @ ZFHE Homepage] [Artikel @ ResearchGate]

Referenz: Ebner, M., Kreuzer, E., Schön, S., (2023) MOOCs und Microcredentials: Internationale und österreichische Entwicklungen. In: Zeitschrift für Hochschulentwicklung, 18/1, S. 151-169

15Sep./23

Zukunft Personal: Learning & Development

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In dieser Woche hatte ich wieder das Vergnügen, zusammen mit Gudrun Porath und Roman Rackwitz die Learning & Development-Bühne auf der Zukunft Personal (ZP Europe) in Köln zu moderieren. Wir hatten es wie immer mit einem bunten Spektrum aus kurzen Vorträgen zu ganz verschiedenen Themen zu tun. Wiederkehrende Schwerpunkte bildeten dabei die Stichworte „Future Skills“ (kaum eine Referent:in kam in den drei Tagen ohne einen entsprechenden Verweis aus!), „Künstliche Intelligenz/ ChatGPT“ sowie „Peer Learning“. Einigen Referent:innen möchte ich für ihr Kommen besonders danken:

– Nadia Eggmann (Schweizerische Post AG), „KI als starker Partner für Corporate Learning Professionals“
– Shakil Awan (Deutsche Telekom), „LEX: Die 20.000 Menschen starke informelle Lern-Community in der Deutschen Telekom“
– Thomas Jenewein (SAP), „How to Community – Beispiel der SAP Training und Change Community“
– Wolfgang König (Bildungswerk der Wirtschaft), „Chatbots fürs Lernen – Wer trainiert hier wen? Impulse aus dem Netzwerk Q 4.0 für die „HR-Welt“
– Alexander Knoth (Deloitte Consulting GmbH), „Von der Bildung in den Arbeitsmarkt und zurück? Lebenslanges Lernen unterstützt durch die digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung“
– Caroline Maria Bolte (Haufe Akademie), Alisa Giestel (Volkswagen AG), „Von Lernarchitekt:innen, Praxiswerkstätten und Learning Out Loud: Volkswagens Weg zur selbstlernenden Organisation“.

Von links oben nach rechts unten: Nadia Eggmann, Shakil Awan, Thomas Jenewein, Wolfgang König, Alexander Knoth, Caroline Maria Bolte/ Alisa Giestel

Aber auch die übrigen Referent:innen haben einen tollen Überblick über das aktuelle Leistungs- und Angebotsspektrum von Corporate Learning geboten – von Lernplattformen, über Coaching bis zu Leadership-Themen. Bei Interesse bitte einfach das Programm der Messe aufsuchen und über den dortigen Filter die Bühne „Learning & Development“ ansteuern.

Ich selbst habe dann noch einen Abstecher ins Learning Café der Messe gemacht, um dort eine Diskussionsrunde zum Thema „Formen und Formate des Peer Learnings“ zu moderieren. Am Donnerstagnachmittag haben wir dann zu dritt den Programmtag und die Bühne mit einem kurzen Erfahrungsaustausch („Kann Chat GPT im Bereich Learning & Development Personalabteilungen bereits unterstützen?“) abgeschlossen. Und uns für das nächste Jahr verabredet …

15Sep./23

Docebo: Surprising Leader In Learning Management Platforms

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Nachdem Josh Bersin in der Vergangenheit viel über „Learning Experience Platforms“ oder „Mastery-Based Learning Platforms“ geschrieben hat, widmet er sich hier Docebo, einem „klassischen“ Learning Management System. Aber das wäre (für mich) noch kein Grund, den Artikel zu lesen. Aber wie immer nimmt Josh Bersin den „Fall Docebo“ zum Anlass, um einige Entwicklungen auf dem Markt der HR- und Lerntechnologien nachzuzeichnen. Dabei geht es zum Beispiel auch um Lernangebote, die sich nicht an Mitarbeitende, sondern an Partner oder Lieferanten richten („external enterprise training“); um die Rolle der KI („Docebo plans to offer tools that generate learning content almost automatically …“); oder um interessante Einschätzungen:

„I actually believe self-authored content (people sharing what they’ve learned) is going to become one of the biggest parts of this market, and most of the vendors don’t have the tools or AI to address that opportunity.“
Josh Bersin, Blog, 14. September 2023

Bildquelle: Josh Bersin

15Sep./23

#5 Digitale Ökosysteme und der Beitrag moderner Corporate Learning Ansätze zur Organisations- und Personalentwicklung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ja, auch NORDMETALL (Verband der Metall- und Elektroindustrie e. V.) und AGV NORD (Allgemeiner Verband der Wirtschaft Norddeutschlands e.V.) haben einen Podcast mit dem Titel „Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräfte – Der Podcast“. In der jüngsten, fünften Folge (46:05 Min.) war Christian Kaiser, Leiter Diversity & Transformation bei DATEV, zu Gast. Thomas Küll hat ihm als Gastgeber zuerst das Stichwort „digitale Ökosysteme“ zugerufen, und Christian Kaiser hat über die DATEV als Netzwerk gesprochen – von der Genossenschaftsidee bis zu den digitalen Marktplätzen von heute. Im zweiten Teil ihres Gesprächs loten sie aus, wie Corporate Learning bei DATEV diese Entwicklung aufnimmt. Und dabei spielen Peer Learning-Ansätze, die auf die Eigenverantwortung, Selbstorganisation und Vernetzung der Lernenden setzen, eine zentrale Rolle. Von BarCamps bis zu den lernOS Learning Circles. Hörenswert.
Thomas Küll, meinarbeitgeberverband.de, 14. September 2023

15Sep./23

[publication] Supporting Learning and Teaching with Good Design: Report and Lessons Learned from Learning Experience Design in Higher Education #LXD #tugraz #research

Quelle: Sandra Schön Autor: sansch

Our chaper about „Supporting Learning and Teaching with Good Design: Report and Lessons Learned from Learning Experience Design in Higher Education“ got published (online first) and is free available since last year 🙂

Abstract:
Learning experience design (LXD), that is, the conscious design of learning experiences based on the principles and methods of the design discipline, is a term that is increasingly being used in the design of (digital) learning environments. The aim is to make learning a positive, exciting experience for the learner. This article will introduce the understanding of “learning experience design” and describe its application at Graz University of Technology (TU Graz). As creativity is a base for the design discipline, the organizational unit “educational technology” sees LXD as a chance to develop innovative, quality online teaching and learning materials. The article will show the application and results of LXD of several different projects and resources developed for teachers and students by the educational technology team at TU Graz: the student study progress dashboard, the TELucation website relaunch, and the development of a modifiable digital template for lecturer training.

[chapter @ book’s homepage] [chapter @ ResearchGate]

Reference: Ebner, M., Edelsbrunner, S., & Schön, S. (2022). Supporting Learning and Teaching with Good Design: Report and Lessons Learned from Learning Experience Design in Higher Education. In K. Kang, & M. F. Namisango (Eds.), E-service Digital Innovation [Working Title]. IntechOpen. https://doi.org/10.5772/intechopen.107489

14Sep./23

Lernräume als pädagogische Agenten: 10. scil Trend- & Community Day 2023

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Diskussion um bzw. die Gestaltung von Lernräumen hinkt den „großen“ Bildungsthemen oft hinterher. Lernräume sind schwerer veränderbar, sind etwas, mit dem sich Bildungsverantwortliche und Lernende oft arrangieren müssen. Aber in jüngster Zeit ist doch Bewegung in das Thema gekommen. Es entstehen vielerorts Maker Spaces und Experimentierräume, Virtual Reality-Konzepte eröffnen neue Perspektiven, und in hybriden Lernsettings sollen Teilnehmende vor Ort und online zusammengebracht werden. Das sind nur einige der Stichworte, die auch im Rahmen der 10. scil Trend- & Community Days am 7. September in St. Gallen zur Sprache gekommen sind. Christoph Meier hat wieder eine ausführliche und reich bebilderte Zusammenfassung aller Programmpunkte und Beiträge geschrieben.

„Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen verschiedene Typen von Lernräumen (physische, hybride, virtuelle, symbolische bzw. smarte) in verschiedenen Bildungskontexten (Schule, Hochschule, Berufsbildung, betriebliche Weiterbildung). Die (Mitarbeit an) Konzeption und Orchestrierung von Lernräumen und Lernlandschaften ist eine Aufgabe für Bildungsverantwortliche, die häufig nicht systematisch wahrgenommen wird.“

Stichworte (Raumkonzepte), die ich mir notiert habe: Marktplätze, Lernateliers, Co-Working Spaces, Räume für ruhiges Arbeiten, Coaching-Räume, Meditationsräume, kognitive Räume (ChatGPT), virtuelle 3D-Räume, Orte der Kooperation und Partizipation, hybride Lernräume, Home Office, Human Centered Design, Modell der vollständigen Handlung.
Christoph Meier, scil-Blog, 13. September 2023

14Sep./23

Stellenausschreibungen im Bereich digitaler Hochschullehre

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Diese Woche finden Sie hier folgende Stellenausschreibungen: Mitarbeiter/in im Projekt zur Einführung elektronischer Prüfungen in der Medizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gesucht +++ Kühne Logistics University Hamburg schreibt Stelle für Learning/ Instructional Designer/in aus +++ Die Ruhr Universität Bochum sucht Projektkoordinator/in im Projekt AIStudyBuddy

13Sep./23

Fakten zum Corporate Learning Practice Camp #CLPC23

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am 31. August/ 1. September hat ja das Corporate Learning Practice Camp (CLPC23) in Berlin stattgefunden. Ich konnte leider nicht dort sein, aber habe inzwischen die Zusammenfassungen von Karlheinz Pape aufmerksam gelesen. Mein Eindruck: Die Idee des „Practice First“-Experiments kam sehr gut an. Sie eignet sich für bestimmte Themen wie zum Beispiel Methoden oder Tools, die ich ohne großen Vorlauf schnell ausprobieren kann. Aber ich vermute auch, dass solche Practice-Sessions über zum Beispiel 45 Minuten viel mehr Vorbereitung und Konzeption benötigen als eine „normale“ BarCamp-Session, die ich auch mal spontan und mit einem kurzen Statement starten kann. Das fängt mit der Frage an, ob sich ein Thema unter solchen Bedingungen überhaupt für eine Practice-Session eignet. Dann folgen wahrscheinlich Überlegungen darüber, welche Zielgruppe mit welchen Erfahrungen die Session ansprechen will, ob es einen einleitenden Impuls benötigt (und, wenn ja, wie lange er dauern darf) und so fort …

Ich weiß nicht, wie die Teilnehmenden mit diesen Herausforderungen in Berlin umgegangen sind. Vielleicht protokolliert ja der oder die eine oder andere noch einmal ihre Vorgehensweise und zeigt auf, wie man „Practice First“ sinnvoll und zielführend angehen und umsetzen kann.

Der Beitrag von Karlheinz Pape gibt schon einmal erste Hinweise auf die Themen, die unter diesen ungewohnten Rahmenbedingungen aufgenommen wurden. Auch der kurze Podcast liefert interessante O-Töne. Ich bin jedenfalls gespannt, welche Kreise das Konzept in der Corporate Learning Community noch zieht.

„Machen ist wie wollen – nur krasser!
Das war das Motto des Corporate Learning Practice Camps CLPC23. Ein erstes Experiment der Corporate Learning Community, das Lernen mal vom praktischen Tun aus zu starten. Damit die Fragen bei den Lernenden entstehen, bevor die Antworten kommen. Zudem suchen wir damit einen Rahmen für echtes „Kompetenz-Lernen“. Lernende sollen die Lösung selber erarbeiten. Erst wenn jemand etwas schon mal erfolgreich gemacht hat, sprechen wir von Kompetenz.“

Bildquelle: KhPape (CC BY)

Karlheinz Pape, Corporate Learning Community, 9. September 2023